Vor allem Startups mit nur wenigen Mitarbeitern haben anfangs viele Aufgaben zu bewältigen und können wichtige Punkte übersehen, was sich später als großer Fehler herausstellen kann.
Bei vielen Startups, die eine Webseite benötigen, steht der Punkt SEO (zu Deutsch: Suchmaschinenoptimierung) oftmals an letzter Stelle auf der To-do-Liste. Dabei ist es gerade in diesem Bereich sinnvoll, bereits beim Design und der Planung der Webseite auf SEO-Aspekte zu achten, da dies später sehr viel Geld sparen kann. Zudem kann ein später notwendiges Redesign der Webseite aus Optimierungsgründen nicht nur teuer werden, sondern auch hohen technischen Aufwand verursachen.
Suchmaschinenoptimierung ist vor allem notwendig, wenn die eigene Webseite auch von einem möglichst großen Zielpublikum gefunden werden soll. Dabei geht es nicht nur um die Seite an sich, sondern auch um Unterseiten, angebotene Services oder Produkte.
Da sich signifikante Verbesserungen in den Rankings bei Suchmaschinen meist erst nach ein paar Monaten zeigen, ist es umso wichtiger, frühzeitig mit der Optimierung der Webseite zu beginnen.
Checkliste für eine von vornherein gute Suchmaschinenoptimierung
Nachfolgend findest du eine Checkliste der wichtigsten Maßnahmen, auf die es sich zu achten lohnt.
1. Die Keyword-Recherche
An erster Stelle einer jeden Optimierungsmaßnahme sollte immer eine vernünftige Keyword-Recherche stehen – also eine Recherche der Begriffe, unter denen später die eigene Webseite von möglichen Kunden gefunden werden soll.
Hierzu ist es nötig, sich zunächst einmal den Zweck der Webseite oder des Services, den man anbietet, klarzumachen. Du solltest dir die Frage stellen, nach welchen Begriffen potenzielle Kunden oder Klienten suchen würden, damit dein angebotener Service oder das Angebot mit diesem Suchbegriff abgestimmt werden kann.
Am besten erstellst du dir hierzu eine Liste mit infrage kommenden Keywords. Hier bietet sich immer ein Brainstorming an, bei dem du kreativ sämtliche Suchbegriffe aufschreibst, die dir einfallen. Dazu können auch Tools oder Hilfsmittel wie zum Beispiel der Google Keyword Planner verwendet werden.
Nachdem du die Liste zusammengestellt hast, solltest du zunächst eine Analyse der Performance der Keywords machen. Dabei ist es vor allem wichtig, wie oft nach dem entsprechenden Keywords gesucht wird – dies kann ebenfalls mit dem Keyword Planner von Google analysiert werden.
Allerdings sollte man sich nicht direkt auf Keywords mit einem extrem hohen Suchvolumen stürzen, da hier die Konkurrenz meist sehr stark ist. Zu Begriffen wie Möbel, Stuhl oder Handtasche, sogenannte Shorttail Keywords, ist es unverhältnismäßig schwerer auf der ersten Seite bei Google zu landen, als zu Suchbegriffen, die aus mehreren Wörtern bestehen, sogenannte Longtail Keywords, wie zum Beispiel „Möbel Leder braun“.
2. Sinnvolle Einbindung von Keywords in die Seitenstruktur
Die sinnvolle Einbindung von Keywords fängt bereits beim Erstellen der URLs der Unterseiten an. Hier sollte jedes Keyword einer einzelnen Seite oder Untergruppe zugeordnet werden. Bei thematisch ähnlichen Unterseiten eignet sich vor allem die Verwendung von Synonymen oder ähnlichen Worten. Auch Überschriften sollten auf Keywords optimiert werden.
Aber Vorsicht! Beim Content darf auf keinen Fall überoptimiert werden, da sich eine zu hohe Keyword-Dichte, sogenanntes Keyword-Stuffing, negativ auf das Ranking auswirken kann.
3. Meta-Title und Meta-Description pflegen
Für jede einzelne Seite bzw. Unterseite sollten vernünftige Title-Tags und Meta-Descriptions erstellt werden.
Der Title-Tag sollte dabei idealerweise das Keyword beinhalten, auf das die Seite oder Unterseite optimiert wurde, und unter 55 Zeichen lang sein. Technisch gesehen wird die maximale Länge des Title-Tags von Google auf maximal 512 Pixel berechnet.
Die Meta-Description darf bis zu 155 Zeichen lang sein und sollte im Groben eine Zusammenfassung des Webseiteninhalts liefern. Diese Zusammenfassung wird für gewöhnlich auch in den Snippets, also den Suchergebnissen nach einer Suche, angezeigt.
Das seitenrelevante Keyword sollte auf jeden Fall sowohl im Title-Tag als auch in der Description zu finden sein. Das ständige Wiederholen des Keywords sollte aber unbedingt vermieden werden.
4. Die Verwendung von Struktur-Tags
Struktur Tags wie zum Beispiel h1 und h2 Überschriften und Tags zur Textformatierung sollten vernünftig und Keyword-bezogen eingesetzt werden. Artikel- oder Seitenüberschriften sollten mittels h1 Überschrift gekennzeichnet werden. Außerdem ist es wichtig, dass jede Seite und Unterseite nur eine einzige h1 Überschrift besitzt.
Zwischenüberschriften sollten ebenfalls durch -Tags (h2 bis h6) gekennzeichnet werden. Dabei gilt: Je höher die Zahl, desto niedriger der Rang, der der Überschrift zugeordnet wird.
Die Verwendung von Schlüsselbegriffen in Überschriften sowie Zwischenüberschriften eignet sich besonders zur Optimierung, da hierdurch den Suchmaschinen eine bestimmte Priorität verdeutlicht wird.
5. Logische Menüstruktur
Zu einer guten Seitenstruktur gehört vor allem die Erreichbarkeit jeder zur Webseite gehörigen Unterseite oder Kategorie. Idealerweise sollte jede Unterseite mit ein bis zwei, maximal drei, Klicks erreichbar sein.
Dies macht es dem Suchmaschinen-Crawler leichter, eine Webseite zu indexieren. Erreicht werden kann das beispielsweise durch entsprechende Unterkategorien in der Menüstruktur.
6. Content
Jede einzelne Seite und Unterseite deiner Webseite sollte den thematisch besten und ausführlichsten Text vorweisen können. Es gibt natürlich Ausnahmen, wie eine Unterseite mit einem Kontaktformular oder andere, weniger relevante Unterseiten.
Wichtig bei der Content-Erstellung ist, dass es sich um sogenannten Unique Content handelt. Dies bedeutet, dass du identische Textpassagen nicht mehr als einmal auf deiner Webseite verwendest. Diese Textpassagen sollten auch nicht auf anderen Webseiten vorhanden sein. Vor allem für Onlineshops ist es daher wichtig, dass sie Produktbeschreibungen selbst erstellen und nicht die Beschreibungen vom Hersteller verwenden.
Wichtig ist es, sich bereits vor Erstellung der Texte über die Art des Zielpublikums bewusst zu sein und die Texte entsprechend zu optimieren. Bei der Erstellung der Texte solltest du dich fragen, was der Benutzer genau sucht. Online-Shops können zu ihren Produkten die häufigsten Fragen beantworten und damit eine Online-Kaufberatung auf deiner Webseite anbieten.
Die Online Tools Ubersuggest.io und keywordtool.io helfen dabei herauszufinden, welche Fragen deine Zielgruppe hat. Werden diese Fragen ausführlich auf der eigenen Webseite beantwortet, steigt die Webseite nicht nur in der Beliebtheit der Besucher, sondern auch oftmals im Ranking von Google.
Besonders lange Texte sollten durch visuellen Content aufbereitet und aufgelockert werden. Diess können Videos, Infografiken, Illustrationen oder auch Downloads sein. Wichtig ist, dass Bild und Text harmonisch angeordnet sind, sodass die Seite nicht unstrukturiert wirkt. Zudem sollten alle bereitgestellten Materialien Content-relevant sein.
Beim Einbinden von Bildern sollte auf die korrekte Verwendung des so genannten ALT-Tags geachtet werden. Dieser hilft Suchmaschinen zu verstehen, welche Art von Bildern die Nutzer zu sehen bekommen und auf welche Suchbegriffe diese sich beziehen. Baue daher immer eine Beschreibung des Bildes in den ALT-Tag ein.
Von Beginn an nutzen
Suchmaschinenoptimierung ist längst nicht so kompliziert und kostenaufwendig, wie viele Startups wahrscheinlich denken. Vorausgesetzt die Optimierung wird von Anfang an umgesetzt.
Die oben genannten Schritte können bereits in der Pre-Launch Phase vernünftig in den Prozess integriert werden. Dadurch verringern sich nicht nur spätere Kosten, sondern auch unnötiger Mehraufwand.